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Lebenswege

Christina und Eberhard Vater

Christina und Eberhard Vater

Zunächst etwas zu unser beider Lebenswegen.
Christina ist gelernte Krankenschwester. Sie wurde 1950 in Werdau geboren. Musik spielte in ihrem Elternhaus eine bedeutende Rolle. Ein Musikstudium war der Wunsch des Vaters. Aber weil die mütterliche Linie ebenso in ihr prägend war, entschied sie sich für die Krankenpflege. Viele Diakonissen standen da im Hintergrund. 1969 wurde geheiratet. Als Pfarrfrau war damit die Krankenpflege Vergangenheit. Die Familie, die Aufgaben in der Gemeindearbeit und die später beginnende Ausbildung in der Sozialarbeit haben ihr Profil geprägt. In der kirchlichen Arbeitswelt waren ihre Schwerpunkte: die Kinder- und Jugendarbeit, profilierte Sozialarbeit mit Körperbehinderten und nach 1989 die gemeinsame Berufung in die Ausländerarbeit unserer Landeskirche. Waren unsere Pfarrstellen Frömmstedt und vor allem Viernau, so zogen wir 1993 um nach Magdeburg mit Dienstwohnung und einer kleinen Pfarrstelle in Langenweddingen. Nach 1989 erwarb Christina ihr Diplom an einer Fachhochschule für Sozialarbeit. Unsere beiden Kinder sind in Frömmstedt geboren und heute selbst verheiratet. Wir haben sieben Enkelkinder.
Mit der Berufung des Ehemannes in den Ruhestand im Jahr 2002 begann für uns beide ein neuer Lebensabschnitt, der in die Geburtsstadt Mühlhausen führte. Eberhards Elternhaus in der Professor-Berger-Strasse 22 wurde so umgebaut, dass alle Vorstellungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten berücksichtigt werden konnten. Christina war bereits zwei Jahre arbeitslos und hielt sich mit zwei Jahren ABM in der Ausländerarbeit über Wasser. In Mühlhausen konnte sie nun fast fünf Jahre in Arbeitslosen-Projekten als Beraterin tätig sein. Seit 2007 arbeitet sie als Projektreferentin im Verein Miteinander im Rahmen des Bundesprojektes "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" - für Demokratie und Toleranz, gegen Gewalt und Rassismus.
Unterwegs sein, ist von Anfang an unsere Haupttätigkeit. Unterwegs zu den Menschen früher als Gemeindeglieder. Unterwegs in den letzten Jahren zu den Arbeitslosen insbesondere über 50 jährig. Unterwegs zu fremden Kulturen und Menschen. Unterwegs auf Reisen über die Grenzen hinaus. Unterwegs auf Malreisen und zu Ausstellungen. Und schließlich unterwegs zu Freunden.


Eberhard ist mit seinem Beruf als Pfarrer sozusagen die Quelle der Gemeinsamkeit mit allen Aufgaben. Der Pfarrberuf hat ab 1969 alles Leben wesentlich bestimmt. Geboren 1940 in Mühlhausen /Thüringen, gibt es noch kindliche Erinnerungen an das Ende des Krieges 1945 und vor allem an die frühen Nachkriegsjahre.
Die Neugier auf andere Welten und fremde Erkundungen führten nach der Schulzeit vom Heimatort fort nach Halle. Die Wunschvorstellung eines Chemiestudiums wurde nach vier Jahren nötiger "Bewährung in der sozialistischen Produktion" endgültig begraben. Auch die Bildende Kunst als Alternative in der Berufsfindung scheiterte an der Tür der Kaderleitung.
Der Weg öffnete sich mehr und mehr zum Theologiestudium (1962 - 1967 in Leipzig). In der ersten Pfarrstelle in der Nähe von Sömmerda haben die frühen Jahre der Ehe und Familie ihre Prägung gefunden. Nach sechs Jahren bot sich die Gelegenheit, die Idee eines kirchlichen Tagungshauses im Thüringer Wald umzusetzen. Doch es blieb bei der Idee, weil staatliche Sanktionen die Durchführung verhinderte. Dennoch waren wir inzwischen in der Pfarrstelle Viernau und loteten andere Chancen zur Verwirklichung einer Kirche als "Rüst- und Raststätte im DDR Alltag" aus. Etwa zwanzig Jahre blieben wir in Viernau und kamen diesem Auftrag nach. Das Gemeindehaus Paul Schneider war das Ergebnis einer intensiven Bauzeit unter abenteuerlichen Voraussetzungen. Es waren die vielen Kontakte zu Handwerkern, Betrieben, Gemeinde und Urlaubsgästen, die unseren "Glaubensbau" (= die Fertigstellung war kaum zu glauben) voranbrachten. Körperbehinderte fanden hier eine Begegnungsstätte, Kultur und Kunst hielt Einzug, viele Gruppen und Gemeinschaften fanden hier eine interessante Adresse. Die Kinder- und Jugendarbeit hatte einen großen Stellenwert. Bereits vor 1989 wurden in der DDR tätige Vertragsarbeiter aus Mosambik und vor allem Südafrikaner des ANC eingeladen und in die Gemeindearbeit inegriert.
Einige Fernsehaufzeichnungen berichteten davon. Auch die Wende erlebten wir in Viernau nachdem zuvor die Zahl der ausreisewilligen Gemeindeglieder unserer Landeskirche in unserer inzwischen beachtlichen Herberge deutlich zunahm und Asyl suchten.
Im Jahre 1992 erfolgte die gemeinsame Berufung nach Magdeburg. Für zunächst sechs Jahre waren wir Ausländerbeauftragte der Landeskirche verbunden mit einer kleinen Pfarrstelle in Langenweddingen. Eine intensive Zeit in Zusammenarbeit mit Gruppen und Einrichtungen, Ministerien und anderen Landeskirchen. Zahlreiche Reisen und Tagungen konnten wir gemeinsam planen und durchführen. Zwei Afrikareisen, nach Mosambik und Südafrika, waren ein besonderes Erlebnis. Die Zusammenarbeit mit dem Magdeburger Polizeipräsidium hatte eine herausragenden Stellenwert und wurde anlässlich eines Wettbewerbes vom Bundespräsidenten Johannes Rau in Bonn ausgezeichnet. Zum 28. Februar 2002 endete unsere Tätigkeit aus Gründen der Stelleneinsparung.
Seit März 2002 leben wir in Mühlhausen. Verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten gehören jetzt zu meinem Ruhestand. Vor allem aber widme ich mich jetzt verstärkt der Malerei in Öl, vor allem Aquarell und auch Karikaturen. Zwei Kalender (2005 und 2007) mit Aquarellen von Mühlhausen sind inzwischen erschienen. 2006 erschien das Buch "Mühlhausen-Maler" von Dieter Fechner. Ein Überblick zum Thema "Bildende Künstler entdecken Mühlhausen/ Thüringen". Auf den Seiten 119 ff. wird über Eberhard Vater unter der Überschrift "Wiederentdeckte Heimat und Region" berichtet.

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